Sud 26
26 | ![]() |
Biertyp | Festbier/Märzen |
Bierart | - untergärig - |
Stammwürze°P | 14,9% |
Alkohol%Vol | 6,3 |
Brautag | 9.9.17 |
Anstich | 7.12.17 |
Ursprung | Böhmen & Hundisburg |
Malze | Pilsner, Wiener, Carapils, Carahell, Sauermalz |
Hopfen | aroma: Saazer bitter: Hallertauer Mittelfrüh |
Geschmack | malzig, süffig, rezent |
Trinktemp.°C | 9° |
Was für ein Bier ist das?...
Da man früher, vor der Erfindung der künstlichen Kälteerzeugung, nur bis März brauen konnte und dennoch übers restliche Jahr Bier genießen wollte, musste man das Bier stärker einbrauen. Somit war es länger haltbar, etwas gehaltvoller im Geschmack und hatte einen leicht höheren Alkohol- und Stammwürzegehalt – so entstand die Bezeichnung “Märzenbier
”. Ab Oktober begann dann wieder das Wirtschaftsjahr der Brauereien, denn es war kalt genug um wieder mit der Bierherstellung beginnen zu können. Das neue Braujahr wurde gefeiert und das restliche
Märzen
, als "Festbier"
(z.B. auf dem Oktoberfest) ausgeschenkt und das verbleibende Kalenderjahr über als Winter- bzw. Weihnachtsbier vertrieben.
Das
Böhmische Festmärzen
ist unsere Interpretation eines Winter- bzw. Weihnachtsbieres für Malz- & Hopfenfreunde. Farblich tiefgolden passt es perfekt in die Weihnachtszeit. Durch das den Basismalzen (Pilsener-& Wiener-Malz) hinzugegebene Karamell-Malz und das beim Brauen angewandte Dekoktionsverfahren hat es einen feinen Malzkörper. Aufgrund des speziell für diesen Sud benutzten weichen Brauwassers in Verbindung mit dem eingesetzten Saazer Aroma-Hopfen besitzt es eine edle böhmische Hopfennote.
Der Hopfen wickelt die ſauren Theilchen der Würze ein, und bewirkt dadurch, daß das Bier nicht ſo leicht verdirbt und verſauert. Je länger aber ein Bier dauern ſoll, deſto ſtärker muß der Zuſatz von Hopfen, wie bey den ſogenannten März- oder Lagerbieren ſeyn. Sie bekommen hievon einen deſto bitterern Geſchmack, müſſen aber deſto mehr Stärke von mehrerm Malze haben.
In Tschechien ist der Stammwürzegehalt eines Bieres traditionell ein entscheidendes Kriterium und wurde immer angegeben – sowohl auf dem Etikett als auch im Ausschank. Normalerweise befinden sich bis heute mindestens zwei Biere am Zapfhahn: ein leichtes, 10-gradiges Schankbier (výčepní) und ein 11er oder 12er Lagerbier (ležák); und fast jede Brauerei hat mindestens diese zwei Typen im Angebot.
Sehr oft wird für diese Angabe nicht das Grad-, sondern ein Prozentzeichen verwendet – was Touristen mitunter verwirrt...
(In jüngerer Zeit ist die Angabe der Stammwürze bei vielen Bieren allerdings verschwunden – wohl, weil diese Biere dünner sind als der angegebene Typ eigentlich assoziiert.)
Gebraut haben wir unser Festbier an einem herrlichen Spätsommertag im September 2017:
Beim Anstich im Dezember war es hingegen deutlich frostiger:
Frühjahrs-Arbeiten in einem Hopfenfeld bei Úštěk/Auscha
(eine weitere sehr berühmte böhmische Hopfenbau-Region)
![]() |
![]() |
![]() |
Urheberrechtliche Hinweise:
Die Texte und Grafiken stehen, sofern nicht anders gekennzeichnet, unter der Lizenz CC BY-NC-ND 3.0 DE. Sämtliches nicht eigenes Bildmaterial entstammt den Wikimedia-Commons und wurde unter einer freien Lizenz veröffentlicht. Davon abweichend
-
- stammt das Bild vom Krakonoš-Etikett von Aw58 - diese Datei ist lizenziert unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international“.
- wurde die in der Überschrift verwendete Schriftart "Kabinett Fraktur Halbfett" von Dieter Steffmann entworfen und auf http://www.1001fonts.com/ unter der "FFC-Lizenz" veröffentlicht
- sind die Bilder von der "Auschank-Tafel" und der Arbeiterin im Hopfenfeld eigene Werke
Danke!
Sämtliche Rechte am Text und an den eigenen Bildern liegen beim Autor!